
„In der Natur ist uns alles gegeben, was wir zum Schutz und zur Erhaltung der Gesundheit brauchen.“ (Alfred Vogel)
Was ist Phytotherapie?
Das Wort "Phyto" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Pflanze".
Phytotherapie ist die Anwendung von Pflanzen, Pflanzenteilen oder deren Zubereitungen (z.B. Extrakte). Die in der Phytotherapie angewendeten Präparate nennt man Phytotherapeutika bzw. Phytopharmaka. Getrocknete Pflanzenteile, die in der Regel das Ausgangsmaterial für pflanzliche Arzneimittel sind, werden auch als "Droge" bezeichnet.
Die Pflanzenheilkunde oder Phytotherapie gehört zu den ältesten medizinischen Therapien und beschreibt die Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und Befindensstörungen durch Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitungen. Dabei werden die Extrakte in ihrer Gesamtheit verwendet.
Heilpflanzen finden in allen Kulturen Anwendung.
Unter Pflanzenheilkunde oder Phytotherapie versteht man die Verwendung von Heilpflanzen zur Behandlung von Krankheiten. Eingesetzt werden entweder frische oder getrocknete Pflanzenteile bzw. pharmazeutisch aufgearbeitete Extrakte, welche die Wirkstoffe in bestimmter und kontrollierter, wirksamer Konzentration enthalten.
Die Phytotherapie hat in allen Kulturen uralte Wurzeln, in Europa sind diese zum Beispiel in den Lehren Hippokrates oder Hildegard von Bingen verankert, in Indien in der Ayurveda-Medizin, in China in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Welche Krankheiten werden mit Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) behandelt?
Besonders beliebt sind Heilpflanzen in den klassischen Selbstbehandlungssparten wie bei Erkältung (Husten), Magen-Darmproblemen, Verletzungen und Hauterkrankungen. Daneben gibt es eine breite Palette an Extrakten gegen Herz-Kreislauferkrankungen und zur Stärkung von Konstitution oder Abwehr. Auch bei Leber-, Gallen- und Verdauungsbeschwerden kann die Phytotherapie punkten. Im urogenitalen Bereich sind Probleme wie Blasenentzündung, Prostatabeschwerden oder Wechseljahrsymptomatik linderbar. Wirksame Klassiker sind für die Therapie psychosomatischer Beschwerden, Schlafstörungen bis hin zu mittelschweren Depressionen verfügbar.
Die Phytotherapie vertraut auf die Wirkung der Inhaltsstoffe. Im Gegensatz zu pharmakologischen Präparaten enthalten Heilpflanzen meist nicht nur einen, sondern eine ganze Reihe an Wirkstoffen, die mehr oder weniger zur Gesamtwirkung beitragen.
Die Anwendungsformen sind sehr umfangreich, sie reichen von Tees, Tabletten, Tropfen über Salben, Öle und Inhalationslösungen bis zu Umschlägen und Bädern. In der Regel sind die Mittel der Phytotherapie auch gut mit schulmedizinischen Verfahren und Arzneimitteln kombinierbar. In Einzelfällen kann es aber Wechselwirkungen geben, weswegen eine Unterrichtung des behandelnden Arztes bei der Phytotherapie sinnvoll ist. Auch Schwangere, Stillende und Kranke (Niereninsuffizienz, Leberschäden) dürfen nicht jeden konzentrierten phytotherapeutischen Rohstoff verwenden.
Pflanzliche Arzneimittel verbessern häufig das Befinden durch die gleichzeitige Beeinflussung vieler Körpersysteme, den Allgemeinzustand von Patienten und damit die Gesamtgesundheit. Ihr Vorteil liegt also darin, dass sie gerade nicht nur einzelne Messwerte beeinflussen, wie es die Schulmedizin vorwiegend macht.
Die moderne Phytotherapie verfolgt grundsätzlich die Therapieprinzipien der naturwissenschaftlich orientierten Medizin, und die Gesellschaft für Phytotherapie e.V. betrachtet die Phytotherapie als integralen Bestandteil medizinischer Therapiekonzepte. Vor allem bei der Behandlung nicht akut bedrohlicher Erkrankungen und bei chronischen Gesundheitsstörungen können phytotherapeutische Präparate eine wirksame und nebenwirkungsarme Alternative oder Ergänzung zu synthetischen Mitteln oder sogar Mittel der Wahl sein.
​
